Exkursion: Gewässer und ihre Libellen, Sonntag 16. Juni
Libellen gehören zu den Fluginsekten und zeichnen sich durch ihre atemberaubende Flugtechnik aus. Sie können nicht nur auf bis zu 50 Stundenkilometer beschleunigen. Sie können auch in der Luft stehen bleiben, abrupt die Flugrichtung ändern, Loopings drehen und sogar rückwärts fliegen.
Libellen sind Räuber, die ihre Beute im Flug fangen. Dazu benutzen sie ihre zu einem Fangapparat umgebildeten Beine, mit denen sie ihre Opfer packen.
Die Beute der Libellen besteht hauptsächlich aus anderen Insekten, wobei das Spektrum sehr groß ist. Libellen greifen fast wahllos alle Tiere an, die sie überwältigen können. Vor allem die Männchen attackieren zur Paarungszeit auch andere Libellen, manchmal sogar Artgenossen, zeigen also Kannibalismus. Die Jagdflüge sind nicht auf Gewässer beschränkt, sondern finden auch auf Wiesen, Waldlichtungen oder anderen offenen Flächen statt. Einige Arten, wie die heimische Grüne Mosaikjungfer (Aeshna viridis), sind ausgesprochene Dämmerungsjäger. Dabei sind sie ganz auf ihre Augen angewiesen, um ihre Beute zu finden.
Wie viele andere Insekten nutzen Libellen die Sonnenwärme zur Erwärmung ihres Körpers, insbesondere der Muskulatur. Zu diesem Zweck sitzen einige Arten an sonnenexponierten Stellen und spreizen ihre Flügel, um die Wärme unter den Flügeln zu speichern. Dieses Verhalten ist vor allem bei Arten der kühleren Gebirgsregionen häufig zu beobachten.
Trotz ihrer Schnelligkeit haben Libellen eine Vielzahl von Fressfeinden. Besonders anfällig sind sie, wenn sie sich zum letzten Mal häuten und aus dem Eikokon schlüpfen. Vor allem Frösche, Fledermäuse und Vögel fressen Libellen, aber auch Wespen, Webspinnen und Ameisen können frisch geschlüpfte Libellen angreifen und verzehren. Auch fleischfressende Pflanzen wie der Sonnentau (Drosera) können den Libellen gefährlich werden. Zu den Parasiten der Libellen gehören vor allem die Larven der Wassermilbe
Treffpunkt: 13:15 Uhr – Storchensiedlung Steinmaur
Ausrüstung: Feldstecher, Sonnenschutz